Auf der Parzelle 375, einem Grundstück, das der Familie Fahrner in Unternberg gehört, stand auf einem kleinen Hügel ein Bildstock und darin die „Mutter Gottes Statue“ mit dem Blick aufs Hanslerhaus (Fahrner).
Herr Michael Bauer, Schmiedemeister in Lehners Schmiede, hatte 1869 eine Vision – und wollte an dieser Stelle eine Kapelle bauen. Aber nicht er, sondern sein Bruder, der Wirtschaftsbesitzer am Lehnerhof, PETER BAUER, wandte sich nach einer fast unheilbaren Krankheit an die Mutter Gottes im Bildstock. Er gelobte, anstatt des Bildstockes eine Kapelle zu bauen. Als er die „Verlobung“ gemacht hatte, hat sich die Mutter Gottes seiner angenommen. Es trat eine Besserung ein, ein Arzt half ihm – und er begann 1882 mit der Planung der neuen Kapelle.
Am 2. Juli 1903 wurde zum ersten Mal eine Messe in der Kapelle gefeiert, die der Mutter Gottes – Heil der Kranken – geweiht ist. Bisher wurde in der Kapelle fallweise der Rosenkranz gebetet.
1913 erfolgte die erste Renovierung; 1917 wurden die Glocken zur Einschmelzung abgenommen.
1920 wurden zwei Glocken von der Glockengießerei Bemdorfer gekauft, die im zweiten Weltkrieg abgenommen und eingeschmolzen wurden.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden wieder zwei Glocken gekauft und rufen uns zur Messe. 1961 erfolgte der Straßenbau in Unternberg; die Hauptstraße wurde hinter die Kapelle verlegt und die Kapelle bekam einen ruhigen Eingang.
1975 erfolgte die Neugestaltung und Renovierung der Kapelle: Strom wurde eingeleitet, der Volksaltar aufgestellt, Stühle aufgestellt, der Vorbau errichtet.
Und wie vor 100 Jahren soll sich auch heute die Mutter Gottes unser annehmen, die Kapelle lädt zum Verweilen, Beten und zur Andacht ein.
Entnommen aus Niederschriften und Aufzeichnungen.